Gabaldon, Diana: Feuer und Stein



Klappentext
Eine Zeitreise aus dem 20. Jahrhundert 200 Jahre zurück: Was Claire Beauchamp Randall erlebt, ist ebenso geheimnisvoll wie aufregend. Das Schottland dieser Epoche unterscheidet sich beträchtlich von dem friedlichen Ort, den Claire soeben mysteriöserweise verlassen hat: Die schottischen Clans kämpfen erbittert gegen die englische Besatzung; die Highlander sind geprägt von Rebellion und Verrat, von Aufklärung, Aberglaube und Hexenwahn. Und mitten unter ihnen Claire eine Frau des zwanzigsten Jahrhunderts, eine beargwöhnte Fremde, die die Menschen durch ihr seltsames Auftreten, ihre ungewöhnliche Sprache und ihre eigenartigen Kenntnisse in Aufruhr versetzt.

Da begegnet sie Jamie Fraser, dem mutigen Clanführer, der ihr mehr als einmal in lebensbedrohenden Situationen zu Hilfe eilt. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, und bald schon spürt Claire, dass dieser Mann über ihr Schicksal entscheidend mitbestimmen wird, dass sie an seiner Seite Liebe und Leidenschaft, Rebellion und tödliche Gefahr erleben wird. Claire muss schließlich die Entscheidung ihres Lebens treffen: zwischen der Zukunft und der Vergangenheit, zwischen ihrem Mann Frank und dem rothaarigen Rebellen Jamie Fraser. Eine Lektion hat sie inmitten dieses Abenteuers jedoch bereits gelernt dass der Instinkt eines Mannes, die Frau zu beschützen, die er liebt, so alt ist wie die Zeit...

Meine Rezension
"Feuer und Stein" ist der erste Band einer mittlerweile siebenbändigen Reihe der Highland-Saga um James Fraser und Claire Randall.

Die Berührung eines uralten, gespaltenen Steins innerhalb eines Steinkreises im schottischen Hochland nahe Inverness versetzt die junge Claire Randall aus dem Jahr 1946 zurück ins Jahr 1743.
Die Umgebung ist die gleiche geblieben, und so merkt Claire den Zeitsprung erst, als sie auf Zeitzeugen trifft und sich zunächst in den Dreharbeiten eines Historienfilms wähnt. Schon bald wird sie eines besseren belehrt.
Es ist eine unruhige Zeit, geprägt von Kampf, Rebellion, Verrat, Aberglaube und Hexenwahn. Claire fällt auf und gerät durch den Versuch, nach Hause zu kommen, in tödliche Gefahr. Notgedrungen lässt sie sich auf einen Plan der McKenzies ein und gibt sich in die Hände des jungen James Fraser. Die Gefahr ist zunächst gebannt, doch Claire will zurück... oder doch nicht?

Mir fiel das Buch im Sommer 1999 buchstäblich in den Schoß. Während einer Tournee durch das Piemont beobachtete ich eine Kollegin, die jede Gesangspause nutzte, ihre Nase in dieses Buch zu stecken. Beinahe am Ende angekommen, warf sie es angeekelt von sich und zufällig mir zu. "Diese Folterszene ist grausam", war zunächst alles, was sie sagte, nahm es dann aber doch wieder zurück und meinte: "Aber ich MUSS wissen, wie es ausgeht."
Meine Neugierde war geweckt. Kaum dass sie fertig war, bot sie es mir an mit den Worten: "Hier, aber ich kann für nichts garantieren. Du wirst ihm verfallen..."

"Ihm verfallen..." war genau das, was passierte...
Die ersten Seiten waren trocken und es wollte nicht so recht voran gehen. Einzig die Szene mit dem schottischen Geist vor dem Fenster ließ mich weiterlesen. Schließlich aber berührte Claire den gespaltenen Stein und mir war, als würde sie mich mit zerren; als würden wir uns im Strudel der Zeit verlieren und vollkommen verwirrt wieder zu uns kommen.

Von nun an war ich diejenige, die jede probenfreie Minute mit diesem Buch verbrachte. Noch vor Ort rief ich meine Mutter zu Hause in Deutschland an, sie müsse mir DAS Buch kaufen und auch noch den Nachfolger, damit ich gleich weiterlesen könne.

Wie im Fluge verbrachte ich als unsichtbarer Zuschauer die Szenerie: war mittendrin, hielt oft genug den Atmen an, wenn es brenzlig wurde; warf ein heimliches Auge auf Jamie; respektierte Callum, während ich Dougal nicht über den Weg traute; schloss Mrs. FitzGibbon in mein Herz, ebenso wie all die anderen liebenswürdigen Personen; hasste Laoghaire und hätte "Black Jack" Randall am liebsten entmannt.

Es war, als wäre ich mit Claire verbunden und ich war dankbar für die Einblicke in ihre Gefühlswelt: fühlte mit, als die Verzweiflung, nach Hause finden zu müssen, sie in höchste Lebensgefahr brachte; fühlte mit, als sie ihre Gefühle zu sortieren begann und sich zunächst gegen ihren Willen auf Jamie einließ; freute mich mit ihr, als sie "angekommen" schien; fühlte mich gespalten, als sie von Jamie vor die Wahl gestellt wurde und hoffte inständig, dass sie bitte die richtige Entscheidung träfe; litt mit ihr, als das Glück verloren zu gehen drohte und fühlte höchste Übelkeit, als "Black Jack" wieder sein Unwesen trieb - kein Wunder, dass man bei letzterem das Bedürfnis bekam, das Buch weit von sich zu schleudern.

Ich habe das Buch seit dieser ersten Begegnung an die elf Mal gelesen und immer wieder neue Aspekte entdeckt. Seit ich es kenne, habe ich schon viel darüber mit anderen Lesern diskutiert; habe neben den Begeisterten auch Menschen getroffen, die mit dem Buch nichts anfangen konnten, weil sie das Buch auf einzelne Szenen reduzieren. Szenen wie z.B.
  • die Liebesszenen, die zu heftig und häufig seien. Nun, das kann ich persönlich nicht finden. Diana Gabaldon schafft es, mit wenig Worten einen Film im Kopf zu erzeugen, der natürlich sehr erotisch ausfallen kann - je nach Phantasie des Lesers.
  • die Prügelszene, als Jamie keine andere Möglichkeit mehr sieht - aus seinem Weltbild heraus - seiner Frau klar zu machen, wie wichtig es in jener Zeit war, auf den Mann zu hören. Für uns Menschen aus einer aufgeklärten Zeit des Friedens ist dies natürlich sehr fragwürdig und fremd; doch die Szene spielt im 18. Jahrhundert, das darf man nicht vergessen.
  • die Folterszene, in der Black Jack seine krankhafte Neigung auslebt. Sie ist heftig, keine Frage und ich überblättere sie mittlerweile; doch sie ist nun einmal Teil der Geschichte und hat ihre Auswirkung in den folgenden Büchern. Was wäre ein Buch, wenn es harmonisch vor sich hin plätscherte? Einen Buh-Mann muss es geben
Ich lese das Buch immer wieder gerne, finde Jamie Fraser nach wie vor atemberaubend und die seelische Verbindung der beiden Hauptrollen herzergreifend.

Von daher gebe ich eine Schulnote von 1,1

- in: 5b Rezension Storica 1804 mal gelesen

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