Brautkleid: schwarz oder weiß?

Da musste ich dann doch recherchieren...

Ich ging bei der letzten beschriebenen Hochzeit im Jahre 1864 automatisch davon aus, dass es ein weißes Brautkleid war - eben auch, weil ich es so vor Augen hatte. Nun kam ein Hinweis, dass die Brautkleider Anfang des 20. Jahrhunderts teilweise schwarz waren. Die Sache hat mir keine Ruhe gelassen, also hab ich mich auf die Suche gemacht.

Und voilà:
(...) Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts sah man nur vereinzelt weiße Hochzeitskleider und sie wurden auch nur vom Bürgertum oder am Hofe getragen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts breitete sich dieser Brauch von den Fürstenhöfen aus und durchdrang langsam alle Bevölkerungsschichten. Das weiße Brautkleid war nun nicht mehr länger nur den oberen Bevölkerungsschichten vorbehalten.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde es für jedes ehrbare Mädchen schicklich, in der Farbe der Unschuld und Reinheit vor den Traualtar zu treten. Allerdings hielt man auf dem Land noch lange an der Tradition des schwarzen Brautkleides fest, weil es praktischer war.

Während des gesamten 19. Jahrhunderts waren nicht nur weiße sondern auch farbige und schwarze Kleider als Hochzeitsroben üblich. Diese konnten auch nach der Hochzeit zu feierlichen Anlässen getragen werden (...)

Quelle: "In Berlin heiraten"

Weiß passt also... Dann hab ich ja doch richtig hingeschaut :-)

Edit: Und hier noch ein Link mit Dank an meine Mutter: Historische Brautkleider



- in: 6 News 738 mal gelesen
Stormy (Gast) - 18. Mai, 18:28

Farbe von Brautkleidern

Hallo liebe Susanne,

mit interessanten Fragen beschäftigst du dich da bei deiner Recherche. Schlimm, diese fehlenden Details immer, oder?

Vielleicht kann ich ja auch noch eine kleine Info dazu beisteuern.
Anhand alter Fotos und aufgrund von Erzählungen meiner Großmütter und anderen Frauen dieser Kriegsgeneration, die so in den 1930ern/-40ern geheiratet haben, weiß ich, dass zu der Zeit noch hauptsächlich ein schwarzes Kleid von der Braut getragen wurde (im ländlichen Deutschland zumindest).
Zum einen war dies damals noch das "gute" Kleid (also Schwarz für besondere/feierliche Anlässe) und diese Farbe scheint auch bis dato die traditionelle für Brautkleider gewesen zu sein. Ein weiterer Grund war vermutlich auch, dass man es sich gegen Kriegsende bzw. direkt danach meist noch nicht leisten konnte, etwas Neues für die Hochzeit schneidern zu lassen und so hat man wohl oftmals das beste (schwarze) Kleid genommen, das zur Verfügung stand oder es sich von jemand anderem ausgeliehen.

Die passenden weißen Schuhe zu einem weißen Brautkleid hätte man sicher schon gar nicht ohne größeren Aufwand beschaffen können (sogar feinere schwarze Schuhe waren noch Mangelware). ;o)

Susanne Pilastro - 19. Mai, 12:24

@Stormy: Die Hochzeit ist in Malaga 1864

Insofern kann ich mit Daten, die (ländliches) Deutschland im frühen 20. Jahrhundert betreffen, leider nicht viel anfangen. Aber danke für die Infos - vielleicht kommt ja irgendwann ein Roman aus der Zeit dazu... :-)
Stormy (Gast) - 20. Mai, 18:08

@susanne: Brautkleid

Ja, hab 's schon auf fb gesehen, dass die Hochzeit in Malaga stattfindet.
Mir scheint, in anderen Ländern waren ohnehin schon eher weiße Brautkleider in Mode (hab jetzt übrigens dieser Tage noch ein Foto entdeckt, auf dem eine Tante in den 1940ern auch bereits Weiß trug ;o) ).
Schon erstaunlich, wie sich im Laufe der Jahre/Jahrhunderte z.B. die Bedeutung einer Farbe bei der Kleidung wandelt und welche Unterschiede es dabei auch in den verschiedenen Kulturen gibt. Früher hat man hierzulande in Schwarz geheiratet, heute ist es die Farbe der Trauer und man hat jetzt meist weiße Brautkleider, während in Indien wiederum Weiß getragen wird zu Beerdigungen...

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