Cathy Lamb: Blau wie Schokolade
Verlag: Krüger, Frankfurt; Auflage: 1 (4. Mai 2010)
ISBN-10: 3810512931
ISBN-13: 978-3810512932
Originaltitel: The Last Time I Was Me
Klappentext:
“Die meisten Frauen sehen völlig unschuldig aus. Einige sind es vielleicht auch. Viele jedoch nicht. Viele haben Geheimnisse. Sogar ziemlich große, wenn ich das sagen darf.“ – Als Jeanne Stewart vor einem Cafe in Weltana, Oregon, anhält, um zum ersten Mal seit zwölf Jahren Pfannkuchen zu essen, hat sie noch keine Ahnung, dass sie dabei ist, sich ein ganz neues Leben zu bestellen. Schließlich ist es noch keine Woche her, dass sie ihren Job als Kreativdirektorin einer großen Agentur in Chicago hinschmiss. Und sich in ihr Auto setzte, um Richtung Pazifik davonzubrausen.
Dieses Buch war bereits nach wenigen Seiten auf dem besten Weg, zu einem meiner Lieblingsbücher zu werden. Ich habe es genossen!
Jeanne, eine PR-Managerin, die viele Schicksalsschläge (den Verlust u.a. ihres Liebsten) verschmerzen musste, hatte sich die letzten Jahre in die Arbeit gestürzt, einen neuen Freund gesucht und einfach versucht, zu überleben. Als ihr Freund – jetzt Exfreund; sie nennt ihn durchweg „Schlappschwanz“ – schließlich fremdgeht, sieht sie sich zu einem Racheakt getrieben, der ihr eine Anzeige und einen gerichtlich verordneten Aggressionsbewältigungskurs einbringt. (Da ich den inneren Klappentext nicht gelesen hatte, ging ich - ausgehend von den dürftigen Beschreibungen in den anfänglichen Kapiteln - die ganze Zeit davon aus, dass sie mit Heißklebepistole die Hoden ihres Exfreundes an dessen Bein festgeklebt hatte; was mich allerdings nicht davon abhielt, weiterzulesen.)
Nachdem Jeanne auch noch ihren Job schmeißt, begibt sie sich auf den Weg zu ihren Bruder nach Oregon und bleibt in Waltana hängen. Im Aggressionsbewältigungskurs, den sie in der Nähe ihrer neuen Wahlheimat macht, gibt sie das Versprechen, zur Ausleitung ihres Zornes bei Nacht nackt am Fluss entlang zu joggen; es kommt, was kommen muss: sie stolpert und landet in den Armen eines fremden Mannes (erwähnte ich, dass sie nackt war?). Eine Achterbahn der Gefühle beginnt, die zeigt, dass man manchmal von seinem Weg abkommen muss, um sich selbst zu finden…
Ich habe gelacht; die ganze Zeit – naja, die meiste Zeit, da es ein paar durchaus tragische Szenen gab; aber überwiegend habe ich gelacht. Habe mich teilweise wiedergefunden (nicht, dass ich Männern mit Heißklebepistole den Hoden am Bein festkleben würde… darüber nachdenken: ja. Es tun: nein.) – in der Verzweiflung, die einen manchmal überfallen und beinahe schachmatt setzen kann; in der Freude, wenn man es schafft, sich wieder zu motivieren und neu anzufangen; in der Leidenschaft für eine Sache; in der Freundschaft, die Menschen auf immer verbindet.
Das Buch hat mich so gut unterhalten, wie schon lange keines mehr und ich danke Cathy Lamb für diesen Roman!
Schulnote 1,3
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Susanne Pilastro - 2. Aug, 14:09
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Ein tolles Buch!